Donnerstag, 3. November 2011

Adios Uruguay

Hola, qué tal?

Ich sitze gerade in einem Internetcafé am Busterminal in Montevideo. Und habe endlich Zeit, ueber die letzte Woche zu schreiben.

Am Donnerstag und Freitag war ich in Montevideo, Uruguays Hauptstadt. Ehrlich gesagt hat sie mich etwas enttaeuscht, es gibt kaum wirklich etwas zu sehen und insofern war es eher eine Art Zwischenstop fuer mich. Dafuer war das Hostel sehr schoen, mit einem Innenhof, einer Dachterrasse und lauter spanisch sprechenden Menschen. In der Nacht von Freitag auf Samstag schlief leider ein sehr laut schnarchender Italiener in meinem Zimmer, ich habe noch NIE jmd so laut schnarchen hoeren. Daher bekam ich wenig Schlaf, bevor es weiter ging, weg aus Montevideo.

Mit dem Bus fuhr ich nach Norden entlang der Atlantikkueste bis Punta del Diablo. Und eines muss gesagt werden: der Ort ist ein Traum. Im Winter und auch jetzt im Fruehling leben dort knapp 800 Leute, im Sommer sind es wegen den Touristen aus Brasilien, Argentinien und dem eigenen Land 25.000. Nun aber hatten wir Backpacker im Hostel "Diablo Tranquillo" den Strand so gut wie fuer uns allein. Bereits am ersten Tag sah ich Delfine im Meer, und auch einen Seeloewen durfte ich bestaunen. Leider war er tot, an den Strand geschwemmt. Ansonsten ist es einfach ein wunderschoener, entspannter Ort. Viele Backpacker aus aller Welt waren in unserem Hostel, u.a. Surfer aus Australien und ein Hobby Singer-Songwriter aus England.

Das Zimmer teilte ich mir mit Joe und Debby aus England sowie Edwin aus Amsterdam, und schon bald waren wir vier eine eingeschworene Truppe. Am Samstagabend gab es im Hostel eine Halloween-Party, bei der es sehr rau zuging. Einige deutsche Backpacker sprangen nachts noch ins Meer und liefen danach nackt durch die Party. Was fuer mich bloed war, schon hatten die "Crazy Germans" ihren Ruf weg.

Am Sonntag war das Wetter noch sehr frisch, daher ruhten wir uns eher aus und sprachen ueber unsere Reiseerlebnisse aus anderen Laendern. Doch seit Montag wurde es heisser und heisser und wir verbrachten die Tage am Strand, konnten Baden und abends das Essen im Hostel geniessen. Alles in allem erinnerte mich die Athmosphaere sehr an West-Australien, viele Surfer und eine sehr entspannte Stimmung. Ein bisschen getruebt wurde das fuer Joe durch die Moskitos in unserem Zimmer, ich wurde komischerweise kaum gebissen, aber er schon in der ersten Nacht. Seitdem war sein Standardspruch "Those fucking bastards..." Und die letzten Tage wurde dies zu unserem Insider-Gag. Egal, was uns nicht gefiel, immer waren es "fucking bastards". Nice. Am Dienstag uber Tag wanderte ich mit Edwin den Strand entlang Richtung Norden bis zu einer Bucht, von der aus wir bis nach Brasilien schauen konnten.

Am Dienstagabend hatten einige Leute ein Lagerfeuer in der Naehe von einer Strandhuette gemacht, ohne zu bedenken, dass das Dach mit Bambus und Stroh bedeckt ist. Also fing die Huette Feuer, als wir gerade vorbeikamen. Als bereits das Schlimmste vorueber schien, griff das Feuer auf einige unten gelagerte Rucksaecke ueber, also versuchten Joe und ich sie auszutreten. Was uns gelang. Leider gelang es mir dabei auch, meinen rechten Fuss zu verbrennen, oben an der Innenseite. Zunaechst merkte ich kaum was, aber nach ein paar Minuten tat es extrem weh. Nun gibt es in Punta del Diablo leider kein Krankenhaus und auch keinen andauernd ansaessigen Arzt. Also riefen zwei Urus aus dem Hostel jemanden von der Apotheke, der sich den Fuss ansah und mir eine Salbe gab. In der Nacht habe ich schwer gelitten, konnte vor Schmerzen kein Auge zu tun. Am Mittwoch besorgte ich mir dann starke Schmerztabletten u schlief den halben Tag durch. Ich hatte in meinem Leben selten so unangenehme Schmerzen.

Da ich den Fuss nun bandagiert habe u wegen der Wunde leider nicht in der Sonne am Strand liegen kann, beschloss ich heute mit Edwin und Joe nach Montevideo zurueck zu fahren u von hier aus einen Bus nach Argentinien zu nehmen. Heute Abend um 18 Uhr fahre ich dann per Bus nach Rosario und komme nach etwa zehn Stunden morgen Nacht dort an. Dort werde ich bleiben, um den Fuss von einem Arzt ansehen zu lassen. Dann kurz ausruhen, bis es mir besser geht und dann nach Norden zu den Iguazu Wasserfaellen weiterfahren.

Punta del Diablo war die Reise in jedem Fall wert, genau wie Uruguay wirklich ein sehr tolles und freundliches Land ist. Aber trotzdem bin ich gespannt auf Argentinien im Norden, und dann besonders auf die beruehmten Wasserfaelle von Iguazu.

Also: mir koennte es besser gehen, aber gottseidank scheinen die Schmerzen immer weniger zu werden und der Fuss sieht nicht mehr so schlimm aus. Dienstagnacht befuerchtete ich kurz, dass ich erstmal nicht weiter kann, weil es so weh tat. Nun denke ich, dass von der Verbrennung nichts uebrig bleiben wird, es sieht inzwischen aus wie ein sehr schlimmer Sonnenbrand. Abwarten und hoffen.

Hoffen heisst es auch, dass ich waehrend der Busfahrt schlafen kann. Aber ich denke, nach den anstrengenden Tagen sollte das kein Problem sein.

Beim naechsten Mal lade ich Fotos aus Montevideo und Punta del Diablo hoch...

Bis bald!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen